München (ch). Deutschland muss junge Unternehmer mehr unterstützen! Für die Gäste des vierten Münchner FREIE WÄHLER Wirtschaftsforums war klar: in Deutschland und in Bayern fehle es an Motivation und Unterstützung für Jungunternehmer.
Das Thema des Abends war: Startups der Digitalbranche in der Metropolregion München. Die Besucher, viele selbst Jungunternehmer, kritisierten die Hürden, vor denen Startupgründer stünden. Bürokratie, Behördenregularien und fehlende Vernetzung der Wirtschaft und der Politik führten zu immer schwierigeren Voraussetzungen ein Unternehmen zu gründen. Insbesondere in der Metropolregion München kämen die hohen Lebenskosten, eine Bevorzugung eines bestimmten Establishments und der fehlende Absatzmarkt für bestimmte Branchen erschwerend hinzu.
Dennoch wollen sich junge Unternehmer nicht demotivieren lassen, schließlich gebe es Lösungsmöglichkeiten. Zwingend sei, die Bürokratie abzubauen. Aber auch die Rahmenbedingungen für Startups müssten verändert werden. So müssten beispielweise Gründer in ein breites und ausgewähltes Netz mit anderen Unternehmen ihrer Branche aufgenommen werden. Dieses könne politisch initiiert und gesteuert werden. Außerdem sei zu überlegen, jungen Unternehmen in der Anlaufphase Steuervorteile zu gewähren und bürokratischen Regularien auszusetzen. Weil es vielen Gründern nicht an der Idee und dem Konzept mangle, müssten Gründerstipendien für interessante Projekte wesentlich häufiger vergeben werden.
Deutschland müsse an seiner Kultur arbeiten! Denn: Deutschland habe keine motivierende Gründerkultur. Für Startups sei diese „Immer-irgendwie-auf-der-Bremse-stehen Mentalität“ völlig destruktiv. Auch ein Scheitern junger Unternehmer werde regelmäßig mit einem Stigma der Gesellschaft behaftet.
Die Metropolregion München habe dennoch gute Voraussetzungen für Gründer. Es könne jedoch weiter verbessert werden. So müssten sich bestehende Firmen mit jungen Gründern verstärkt austauschen. Politisch könnten Standortfaktoren optimiert werden, beispielweise die flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet. Denn der von der Bayerischen Staatsregierung angekündigte Breitbandausbau werde nicht oder viel zu schleppend umgesetzt.